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Populismus – pfui Teufel!

Dieses Modewort wird als Prädikat einzelnen Personen kostenlos verliehen. Der populistische Donald Trump! Dazu kommen ideologische Wertungen von politischen Parteien – Rechtspopulisten, Linkspopulisten. Es macht das Leben einfacher, erspart das eigene Denken und bedient Vorurteile. So weit, so schlecht. Wenn Populismus bedeuten sollte, dass komplexe Inhalte in eine einfache und verständliche Sprache übersetzt werden, oder der Hausverstand der Menschen angesprochen wird, bin ich ein glühender Anhänger des Populismus. Populismus steht dann als Begriff über dem Lagerdenken der politischen Elite und kann dazu führen, dass wir Probleme tatsächlich lösen und sie nicht nur (ewig) diskutieren.

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Es gibt bereits 3 Meinungen zu "Populismus – pfui Teufel!":
  • Martin Krämer

    Im Begriff Populismus steckt das lateinische Wort Populus = das Volk. Leider haben Arroganz und Abgehobenheit mancher von der eigenen Ansicht restlos begeisterter Politiker die eigentlichen Interessen des Volkes links liegen gelassen und negativiert. Dadurch zeriss der lebenswichtige Faden des Verständnisses zwischen jenen, die sich durch ihre Führer nicht mehr vertreten fühlen und jenen, die meinen und meinten, ihre eigenen Interessen über diejenigen des nicht mehr vertretenen Volkes stellen zu müssen. Schick war es, stets die Meinung von Minderheiten bevorzugt zu artikulieren und dabei die Wünsche der Mehrheit zu ignorieren. Wenn sich dann Widerstand regte, wurde dieser mit dem Ausdruck “populistisch” deklassiert und sehr oft auch, weil angeblich rechtslastig, verteufelt. Das ging einige Jahre gut…..solange noch jeder vom großen zur Verfügung stehenden Kuchen etwas abbekam. Mittlerweile ist der Kuchen kleiner geworden und viele bekommen gar keine Stücke mehr, während andere weiterhin gleich große, wenn nicht sogar noch größere lukrieren. Wer murrt, ist negativierter Populist- solange er Wünsche der Mehrheit verwirklicht sehen möchte. Wer hingegen Minderheiten aktiv vertritt und die Erfüllung von primär deren Interessen einfordert, ist Aktivist- also unbestritten gut. ich stimme absolut der These zu, dass die Anwendung von Hausverstand etwas grundsätzlich Positives darstellt- dahingehend ist Populismus auch für mich etwas Begrüßenswertes.

  • Lambert Gneisz

    “Sprich die Sprache des Kunden” oder weniger elegant gesagt “Dem Volk auf´s Maul geschaut”. Sind das nicht Umschreibungen für Populismus und seine Sprache? Wäre der Abbruch von Kommunikation nicht noch fataler als eine ideologisch stark eingefärbte Sprache? Wir müssen uns daran gewöhnen, dass nicht jede Information so neutral formuliert sein kann, wie die Coca-Cola Werbung, die wir unseren Kindern zeigen.

  • Michael Vorwerk

    Eine Vokabel wird nicht schon kraft häufigen Gebrauchs zum “Modewort”, schon gar nicht, wenn die Anlässe für ihren Gebrauch sich häufen. Natürlich ist der Begriff wie fast jeder andere auch mißbräuchlich, zumindest gedankenlos verwendbar. Es empfiehlt sich daher, die Anlässe in den Blick zu nehmen anstatt der Versuchung zu verfallen, sich kraft des Modeworts “Modewort” als tiefblickender Inhaber von Erkenntnisvorsprüngen zu produzieren. Auch die sog. einfache Sprache wird nicht allen Sachverhalten gerecht, denn letztere sind eben nicht immer einfach, sondern komplex, und verlangen vom Zuhörer oder Leser oder Zuschauer eigenes Bemühen. Übrigens stellt gerade die sog. einfache Sprache höchte Anforderungen ans Ausdrucks- wie ans Begriffsvermögen. Auch hat der sog. Hausverstand (ein Begriff, den ich unbedingt schätze) besseres verdient als für dumpfe Vereinfachung und Denkfaulheit in Anspruch genommen zu werden. In einer Zeit gröhlender Vulgarität und Schamlosigkeit, für die insbesondere der derzeitige US-Präsident steht und der damit ein lüsternes wie illiterates Pack ermutigt – man denke an die Vorgänge in Charlottesville – , ist Populismus kein Modewort, sondern eine vergleichsweise dezente Umschreibung für offensive und willentliche Verblödung.